Blauer Engel DE-UZ 195 - Was ist der Blaue Engel?

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Was ist der Blaue Engel?

Schutz von Mensch und Umwelt

1978 wurde der Blaue Engel von der Bundesregierung zum Schutz von Mensch und Umwelt eingeführt. Er gilt bei Verbrauchern als das bekannteste und am weitesten akzeptierte Umweltzeichen in Deutschland. Der Blaue Engel soll dort, wo herkömmliche Produkte die Umwelt belasten, umweltfreundliche Entwicklungen und Alternativen erkennbar machen. Die hohen Ansprüche an Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften zeichnen Produkte, die mit dem Blauen Engel zertifiziert sind, als umweltverträglicher aus im Vergleich zu anderen Produkten gleichen Nutzens.

Konnten früher Papierprodukte (DE-UZ 72) und Recyclingpapier (DE-UZ 14) lediglich auf ein einzelnes Produkt bezogen mit dem Blauen Engel kenntlich gemacht werden, können Druckereien und Auftraggeber seit dem 1. Februar 2015 nun auch Druckerzeugnisse selbst mit dem Blauen Engel kennzeichnen. Der Standard DE-UZ 195 geht dabei über die Vorgaben des bisher bekannten EU Ecolabels für Druckerzeugnisse hinaus. Vergeben wird das Umweltzeichen Blauer Engel von der RAL, die Expertenanhörungen durchführt und prüft, ob die Anforderungen erfüllt werden. Über die Zertifizierung einer Druckerei nach DE-UZ 195 entscheidet unparteiisch und ehrenamtlich die Jury Umweltzeichen, bestehend aus Vertretern von Umwelt- und Verbraucherverbänden, Gewerkschaften, Industrie, Handel, Handwerk, Kommunen, Wissenschaft, Medien, Kirchen und Bundesländern.

Verfahren

Im Gegensatz zu DE-UZ 14 ist der Blaue Engel nach DE-UZ 195 keine produktbezogene Zertifizierung, sondern kennzeichnet die Druckerei bzw. den damit zertifizierten Druckprozess als Ganzes. Alle Druckerzeugnisse aus einer so zertifizierten Druckerei, die den festgelegten Anforderungen des Blauen Engels erfüllen, können mit ihm gekennzeichnet werden. Im Gegensatz zum früheren Verfahren, müssen diese Produkte nur noch angemeldet werden, wodurch der bürokratische und zeitliche Aufwand gegenüber eine Einzelzertifizierung pro Produkt erheblich reduziert wird. Dauerte die Genehmigung eines Produktes zuvor bis zu zwölf Wochen, können zertifizierte Druckereien heute wesentlich schneller, flexibler und kostengünstiger Druckprodukte mit dem Blauen Engel kennzeichnen.

Lediglich die Lizenz- und Bearbeitungsgebühren zur Nutzung des Blaue-Engel-Logos fallen hierbei nach wie vor an. Diese werden 1:1 an die RAL gGmbH weitergeleitet, die die Vergabe des Umweltzeichens verwaltet.

Das Logo zur Kennzeichnung der nach DE-UZ 195 zertifizierten Druckprodukte aus Recyclingpapier sollte im Idealfall in der Farbe Blau (HKS 44 oder 100 % Cyan, 60 % Magenta) gedruckt werden. Ist dies nicht realisierbar, kann in Absprache alternativ auch ein schwarzes Logo verwendet werden. Weitere Spezifikationen, wie das Logo eingesetzt werden darf, sind im Logo-Leitfaden des Blauen Engel zusammengefasst.

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Sind digitale Medien besser als Printmedien?

Umweltbilanz

Auf den ersten Blick mag es so escheinen, dass digitale Medien ökologischer sind, als Druckerzeugnisse. Es müssen keine Bäume gefällt werden, aus denen energie- und wasserintensiv Papier hergestellt wird, um dann darauf wiederum mit Einsatz von Energie, Farben, Chemikalien und anderen Hilfsstoffen Inhalte zu drucken, die dann aufwändig gelagert und transportiert werden müssen. Doch so einfach ist die Rechnung nicht, wie Studien zeigen. Deren Fazit: Digitale Medien sind nur manchmal ökologisch vorteilhafter. Das hängt nämlich stark vom Verhalten der Nutzer*innen ab, denn auch die Herstellung von elektronischen Ausgabegeräten oder auch die Datenspeicherung und -übertragung verbrauchen Rohstoffe und Energie und erzeugen damit klimaschädliche Treibhausgasemissionen.

So erzeugt zum Beispiel die Übertragung einer Online-Zeitung über das mobile UMTS-Netz eine höhere Umweltbelastung als eine Übertragung via Festnetz oder ihr gedrucktes Pendant. Auch wie oft und von wie vielen Personen eine gedruckte Zeitung oder ein Buch gelesen werden, spielt eine Rolle in der Umweltbilanz dieser Printmedien. So erreicht eine gedruckte Zeitung bereits nach 26,5 Minuten Lesen den gleichen CO2-Fußabdruck wie die Online-Zeitung. E-Book-Reader arbeiten lediglich bei Vielleser*innen effizient. Es müssen 59 E-Books gelesen werden, damit der Reader denselben Wert erreicht wie ein Taschenbuch aus Papier. Kataloge schlagen Vergleich ihre digitalen Geschwister, denn eine Online-Bestellung erzeugt einen drei Mal höheren Primärenergiebedarf. Ähnlich sieht es beim Vergleich zwischen Schulbüchern und elektronischen Lehrmitteln aus, bei denen die Papiervariante im Hinblick auf den Primärenergieaufwand deutlich besser abschneidet. Bei Flyern bzw. einseitigen Werbebroschüren liegt dagegen die Online-Werbung vorne.

Es zeigt sich, dass es keine generelle Antwort gibt. Vieles hängt vom Einzelfall ab.

Quelle: "Vergleich Druckmedien und elektronische Medien unter ökologischen Aspekten", Studien im Auftrag des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik (PDF), VDMA Druck- und Papiertechnik